GeCoBi unterstützt Vorstoss für Elternschaftsurlaub

GeCoBi unterstützt Vorstoss für Elternschaftsurlaub

Die Eidgenössische Kommission für Familienfragen (EKFF) hat einen Vorstoss für die Schaffung eines 24-wöchigen Elternschaftsurlaubes lanciert. Davon sollen vier Wochen für Väter reserviert sein. GeCoBi begrüsst diese Initiative, weil damit wieder Bewegung in ein für alle Eltern wichtiges Thema kommt.

Die Schweiz ist eines der wenigen Länder in Europa, das sich nur eine marginale Förderung von Eltern bei der Kinderbetreuung leistet. Gemäss Angaben der EKFF gibt die Schweiz 1,3 Prozent des Bruttoinlandprodukts als Sozialleistungen für Familien und Kinder aus. Vergleichbar tiefe Werte kennen nur noch die Niederlande, Italien, Spanien und Polen. An der Spitze stehen die skandinavischen Staaten, die bis zu drei Mal mehr für die Familien ausgeben. Aber auch in Deutschland, Österreich und Frankreich sind die Sozialausgaben für die Familien deutlich höher.

Die gemeinsame Elternschaft lässt sich nur leben, wenn Eltern neben den rechtlichen auch die wirtschaftlichen Rahmenbedingen dafür erhalten. Eltern brauchen neben der Berufstätigkeit auch die Zeit, um für ihre Kinder da sein zu können. Dies gilt insbesondere für Väter – auch und vor allem, wenn sie nicht mehr mit der Mutter zusammen leben. Wir unterstützen deshalb Bestrebungen, die den Vätern grundsätzlich die gleichen Betreuungsmöglichkeiten wie Müttern einräumen und auch die Eigenverantwortung der Eltern stärken. Aus diesem Grund ist das isländische Modell für uns ein Vorbild. In Island erhalten sowohl Vater wie Mutter einen obligatorischen Elternschaftsurlaub von je drei Monaten. Darüber kann ein Elternteil drei weitere Monate beziehen – welcher das ist, entscheiden sie selbst. Sie erhalten dafür 80 % ihres bisherigen Lohnes.

Während die EKFF für die Finanzierung ihres Vorschlages lediglich die Erhöhung von Lohnabgaben oder der Mehrwertsteuer vorsieht, fordern wir mehr Kreativität bei der Suche nach Geldmitteln. Insbesondere scheint es uns angebracht zu fragen, ob die Schweiz eines der höchsten Subventionsniveaus im Landwirtschaftsbereich braucht. Dort sehen wir ein grosses Einsparpotenzial; die frei werdenden Staatsmittel sollten besser in zukunftsgerichtete Investitionen wie der Kindererziehung fliessen.

Vorschlag EKFF

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Oliver Hunziker administrator

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